
Im November 2024 wurden bei der ersten Ausgabe des Preises «Lehrling des Jahres Deutschfreiburg » drei Jugendliche ausgezeichnet. Dieser Wettbewerb, der die Bedeutung der Berufsbildung im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg hervorheben soll, war ein voller Erfolg. Eine private Initiative mit Vorbildcharakter.
Die erste Verleihung des Preises «Lehrling des Jahres Deutschfreiburg » fand im November 2024 im Podium Düdingen statt. Dieser Preis, der die Berufsbildung im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg fördern soll, hat ein breites Publikum begeistert und weckt bereits Vorfreude auf die nächste Ausgabe im Jahr 2025.
Die Initiative, die von Hubert Lehmann, dem Gründer der Rega-Sense AG, ins Leben gerufen wurde, will die Anerkennung der Berufslehre stärken. «Das duale Berufsbildungssystem liegt mir am Herzen. In meiner Berufslaufbahn habe ich 30 Lernende ausgebildet und 25 Jahre lang als Prüfungsexperte gewirkt», erklärt er. Der Wettbewerb war ein voller Erfolg: 30 eingereichte Dossiers von Lernenden und 3000 Publikumsstimmen entschieden über die Gewinner.
Die Berufslehre – ein Weg für die Zukunft
Auf die Frage, warum er diesen Wettbewerb ins Leben gerufen hat, sagt Hubert Lehmann: «Einige Unternehmen haben die Motivation verloren, ihren eigenen Nachwuchs auszubilden, was ich sehr bedauere. Die Berufsbildung ist wichtig für die Wirtschaft.» Er hofft, mit dem Preis die Unternehmen zu sensibilisieren und auch Familien davon zu überzeugen, die Berufslehre als Weg für eine erfolgreiche Zukunft zu sehen. «Mit einer Berufslehre ins Leben zu starten, öffnet viele Türen», betont er und verweist auf die zahlreichen Passerellen-Lehrgänge, die heute insbesondere für Jugendliche mit Berufsmaturität angeboten werden.
Die Jury unter dem Vorsitz von Markus Julmy, Unternehmer, Präsident des Gewerbeverbandes Sense und Mitglied des Verwaltungsrats des Freiburger Arbeitgeberverbandes (FAV), hatte die anspruchsvolle Aufgabe, die Finalistinnen und Finalisten zu küren. Die Qualität der Bewerbungen, bestehend aus einem Motivationsschreiben und einem Video, beeindruckte das Gremium aus Fachleuten, die die Wirtschaft, den Kanton sowie die Berufsschulen repräsentieren. «Ich war beeindruckt von der Qualität der Bewerbungsdossiers. Die Jugendlichen haben viel Herzblut in ihre Kandidaturen gesteckt », betont Markus Julmy und hebt hervor, dass das Ziel darin bestand, Leidenschaft und Motivation zu würdigen. Er fügt hinzu, dass dieser Wettbewerb der Berufsbildung, einem zentralen Pfeiler der Wirtschaft, in dem sich der FAV stark engagiert, Sichtbarkeit verleiht. Daher unterstützt er diese Auszeichnung nicht nur durch seine Mitwirkung in der Jury, sondern auch im Organisationskomitee, in dem auch der FAV vertreten ist.
Ein Titel, ein Ansehen

Die Gewinner dieser ersten Austragung sind Cyril Grossrieder, Lars Hayoz und Louis Hirt. Sie erhielten Preisgelder in der Höhe von 5000 Franken, 2000 Franken beziehungsweise 1000 Franken. Die weiteren Finalistinnen und Finalisten erhielten jeweils 500 Franken. Cyril Grossrieder, Milchtechnologe EFZ und der Hauptgewinner der ersten Ausgabe, sagte: «Dieser Titel wird sicherlich in meinem Lebenslauf erwähnt werden, und die Leidenschaft, die ich für meinen Beruf empfinde, zum Ausdruck bringen». An die Begegnung mit Hubert Lehmann hat er eine besondere Erinnerung: «Ich habe ihm zum Dank ein Stück Käse geschenkt, und das Gespräch, das wir geführt haben, wird mir immer in Erinnerung bleiben.»
Lars Hayoz, Automobil-Mechatroniker EFZ, teilt seine Erfahrungen: «Mein Chef hat mich motiviert, meine Kandidatur einzureichen. Diese Erfahrung ermutigt mich, mich in meinem Beruf noch weiter zu verbessern. » Er rät den Lernenden, ihr Glück zu versuchen: «Wir haben nichts zu verlieren und die Erfahrung ist es wert – ganz abgesehen davon, dass der Gewinnbeitrag natürlich eine willkommene Anerkennung darstellt.»
Wiedersehen im November 2025
Obwohl der Preis derzeit auf den deutschsprachigen Teil des Kantons beschränkt ist, zeichnet er sich durch seine lokale Ausrichtung und sein einzigartiges Format aus. Hubert Lehmann hebt die Anforderungen einer Ausweitung auf den ganzen Kanton hervor: «Es gibt bereits mehrere Preise, die alle Lernenden des Kantons einschliessen, und es wäre eine grosse logistische Herausforderung, den Wettbewerb für alle zu öffnen. Wir legen Wert auf die lokale und familiär anmutende Verankerung dieses Wettbewerbs.»
Die Vorfreude auf die zweite Ausgabe im Jahr 2025 ist spürbar. Die Bewerbungsfrist beginnt am kommenden 29. August, und die Finalistinnen und Finalisten werden Ende Oktober bekannt gegeben, bevor die Gewinnerinnen und Gewinner am 21. November in einer grossen TV-Sendung auf dem Kanal Rega-Sense bestimmt werden. «Bei der ersten Ausgabe haben wir 3000 Publikumsstimmen zur Ermittlung der Gewinner gezählt, was deutlich zeigt, dass sich viele Leute für unseren Wettbewerb interessieren », freut sich Hubert Lehmann.
Der Wettbewerb «Lehrling des Jahres Deutschfreiburg» scheint sein Ziel bereits erreicht zu haben: den Reichtum und die Vielfalt der Berufsbildung sichtbar zu machen und gleichzeitig deren Bedeutung für die Freiburger Wirtschaft und Gesellschaft zu bekräftigen.