START ! Forum der Berufe 2025 fand vom 18. bis 23. Februar im Forum Freiburg statt. Nicht weniger als 50 Berufsverbände präsentierten über 200 Berufe. Die Jugendlichen strömten in Scharen zu dieser Grossveranstaltung der Berufsbildung, die in diesem Jahr mit einer überarbeiteten Ausrichtung aufwartete. Eine Berichterstattung von den Ständen.
Bereits beim Betreten der Halle fällt die Geräuschkulisse auf: das TackTack, das Klicken, das Paff. Dazu das stetige Stimmengewirr der Schülerinnen und Schüler der Orientierungsschulen (OS), die beim Erkunden der zahlreichen Aussteller plaudern. Und schliesslich die Optik: erstklassige Einrichtungen, engagierte Arbeit der Berufsverbände, um attraktive Stände zu präsentieren. Diese Veranstaltung, ein Muss für die Berufsbildung, zog im Forum Freiburg zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. «START ! ermöglicht es uns, unsere Berufe vorzustellen. Das ist wichtig, um direkten Kontakt mit den Jugendlichen herzustellen», erklärt Pascal Oberson, Ausbildner für die überbetrieblichen Kurse beim AGVS (Automobilberufe). Neben ihm zeigt ein Lernender den Jugendlichen, wie man ein Rad an einem Auto wechselt.
Die Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Klassen anwesend waren, zeigten grosses Interesse. Mit einem Lächeln schlenderten sie zwischen den Ständen hin und her, oft neugierig, manchmal schüchtern, auf der Suche nach Inspiration für ihre Zukunft. Die 14-jährige Lilou suchte gezielt nach Informationen über Konstruktions- und Bauberufe: «Ich möchte wissen, welche schulischen Kompetenzen ich benötige, bevor ich mich für einen bestimmten Beruf entscheide», sagte sie. Ihre Freundinnen Leandra und Aline nicken zustimmend. «Ich würde gerne in den medizinischen Bereich gehen, aber ich habe noch keine Informationen darüber gefunden. Doch wir suchen gemeinsam weiter», ergänzt Aline, die noch unschlüssig ist. Leandra hingegen sieht ihren Weg in Richtung Bankwesen.
Unter der Woche mit der Schulklasse
Sie halten sich nicht lange auf, sondern gehen weiter in den zweiten Stock des Gebäudes. Denn in diesem Jahr fand START ! Forum der Berufe auf zwei Etagen statt, was bei den Besucherinnen und Besuchern gut ankam und den Besucherfluss besser auf verschiedene Bereiche mit jeweils eigenem Erscheinungsbild verteilte. Mit markanten Slogans und vielfältigen Aktivitäten versuchen die Berufsverbände, die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler auf sich zu ziehen – und den meisten gelingt dies auch. Die Jugendlichen nehmen aktiv teil, sprechen aber nur wenig. Ihre Fragen betreffen vor allem die Dauer der Ausbildung, die erforderlichen Fähigkeiten oder den Lohn. Die Berufsaussichten nach dem EFZ werden seltener thematisiert, doch der menschliche Kontakt bleibt wichtig. Stefan Leiser, Ausbildner der Lernenden bei Hertli & Bertschy AG, stellt am Stand von EIT.fribourg-freiburg, dem Berufsverband der Elektroberufe, fest: «START ! ermutigt die Jugendlichen, sich für eine Schnupperlehre in den Betrieben zu melden – ein wichtiger Schritt, um die Alltagspraxis des Berufs kennenzulernen.»
Staatsrat Olivier Curty betonte bei der offiziellen Eröffnung die Bedeutung von START ! Forum der Berufe für die Jugend: «START ! inspiriert, es ist ein Sprungbrett in eine berufliche Karriere.» Er erinnerte daran, dass er selbst seine Laufbahn mit einem EFZ begonnen hatte, und verwies auf die Herausforderungen der Berufsbildung, da einige Berufe verschwinden und neue entstehen. So auch der Beruf des Recyclisten/der Recyclistin EFZ, ein Stand, der zum zweiten Mal im Forum Freiburg vertreten war: «Unser Beruf ist wenig bekannt und wirkt von aussen oft wenig attraktiv, aber START ! gibt uns die Möglichkeit, ihn den Jugendlichen und ihren Eltern näherzubringen», erklärt Steve Pürro, Ausbildner der Recyclistenernenden bei Thommen und Westschweizer Delegierter des Dachverbandes R-Suisse. Mit schwungvollen Schritten und fröhlichen Gesichtern erkundeten die Besucherinnen und Besucher über 200 Berufe. Einmal mehr hat START ! Forum der Berufe sein Ziel erreicht: die Freiburger Jugendlichen im Zusammenhang mit der Weitergabe von Fachwissen zusammenzubringen. Reto Julmy, Direktor des FAV, fasst es so zusammen: «Die duale Berufsbildung ist kein Plan B. Sie ist ein Königsweg – ein Weg der Spitzenleistungen und des Unternehmertums für jene, die ihn mit Begeisterung einschlagen.»
Der Preis für den besten Stand
Die Berufe der Natur, AGRI Freiburg, Amt für Wald, Wild und Natur und JardinSuisse Freiburg haben den Preis für den besten Stand am START ! Forum der Berufe 2025 erhalten. Dieser Preis wurde von Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens überreicht. Der Stand wurde für seinen Empfang, die Qualität seiner Animationen und die kreative Hervorhebung der Naturberufe ausgezeichnet.
- Anzahl der Besucher während den 6 Tagen: 27’000
- Anzahl Aussteller: 50
- Anzahl repräsentierter Berufe: 200
Die nächste Ausgabe von START ! Forum der Berufe findet 2027 statt

3 Fragen an Reto Julmy
Präsident des Vereins START ! Forum der Berufe
Welche Bilanz ziehen Sie nach dieser neuen Ausgabe des START ! Forum der Berufe?
Das Organisationskomitee von START ! ist sehr zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe des Forums der Berufe und der Anzahl Besucherinnen und Besucher. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig diese Veranstaltung für die Jugend unseres Kantons ist. START ! ist die einzigartige Gelegenheit, über 200 Berufe an einem Ort zu entdecken.
Was sind die Vorteile einer Berufslehre ?
Für mich ist die duale Berufsbildung der Königsweg in die Arbeitswelt. Es gibt unzählige Geschäftsinhaber, die ihre Karriere mit einem EFZ begonnen haben. Diese Persönlichkeiten sind der beste Nachweis dafür, dass die Berufslehre viele Türen öffnet, wie zu den eidgenössischen Fachausweisen, den Hochschulen oder Universitäten. Damit die Berufsverbände ihren Nachwuchs sichern können, ist es wichtig, dass sie auf die Vielfalt ihrer Berufe und die zahlreichen Karrieremöglichkeiten aufmerksam machen. START ! bietet ihnen dabei eine einzigartige Chance.
Wie engagiert sich der FAV für die Unterstützung und Förderung der Berufsbildung?
Die Berufsbildung liegt dem FAV sehr am Herzen. Wir unterstützen die Berufsverbände zum Beispiel durch die Organisation der überbetrieblichen Kurse. Darüber hinaus beteiligen wir uns an verschiedenen Aktivitäten und Plattformen wie «fristages.ch» oder «friintegration.ch». Diese Tools unterstützen Jugendliche bei ihrer Berufswahl. Darüber hinaus vertreten wir die Arbeitgeber in zahlreichen Kommissionen oder Arbeitsgruppen, wo wir uns mit Überzeugung für die Berufsbildung einsetzen.