30 Jahre Engagement für die Hausarztmedizin


PraxisDas KHM feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung engagiert es sich dafür, die Zukunft der Hausarztmedizin, eines Grundpfeilers des schweizerischen Gesundheitssystems, zu sichern. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten ist das KHM ein zentraler Akteur bei der Unterstützung von Ausbildung, Prävention und Forschung.

(v. l.) Die administrativen Assistentinnen Corinne Rentsch, Brigitte Rohrbach, Denise Mauron und Fabian Egli, Leiter der Geschäftsstelle

Gegründet in einer Zeit, in der die medizinische Spezialisierung die Hausarztmedizin an den Rand zu drängen drohte, hat sich das KHM als wichtige nationale Dachorganisation zur Verteidigung der Hausarztmedizin etabliert. «Die Verbände der medizinischen Grundversorgung waren verstreut, und ein Zusammenschluss unter dem Dach einer nationalen Einheit bot sich als Lösung zur Verteidigung des Fachgebietes an. So entstand das KHM als Gegengewicht zu den Fachgesellschaften der Spezialisten», erklärt François Héritier, der seit sechs Jahren Präsident und seit über zehn Jahren Mitglied des Stiftungsrates des KHM ist. Seit seiner Gründung hat sich das KHM für die Aufwertung der medizinischen Grundversorgung (Hausarztmedizin und Pädiatrie) eingesetzt, die ein wesentlicher Pfeiler eines effizienten und funktionierenden Gesundheitssystems darstellt. Die medizinische Grundversorgung ermöglicht einen schnellen Zugang zu den Gesundheitsleistungen und spielt zudem eine zentrale Rolle im präventiven Bereich, um das Auftreten schwerer Krankheiten zu verhindern.

Die Herausforderungen des medizinischen Nachwuchses

Heute ist das KHM zu einer nationalen Plattform für den Austausch zwischen den verschiedenen Gesellschaften und akademischen Institutionen der Hausarztmedizin geworden. Eine der grössten Herausforderungen besteht darin, den Nachwuchs zu sichern. Es gibt zu wenige Ärztinnen und Ärzte, die an Universitäten ausgebildet werden, und diejenigen, die ihr Diplom erhalten, entscheiden sich (zu) häufig für Fachrichtungen, die als prestigeträchtiger gelten. Hier liegt ein weiterer Grund für das Engagement von François Héritier: «Ich liebe meinen Beruf und möchte mich dafür einsetzen, dass es genügend medizinische Nachwuchskräfte gibt, die sich für unsere Patientinnen und Patienten einsetzen. Ein gerechtes und für alle zugängliches Gesundheitssystem braucht genügend Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte an vorderster Front.»

So ergreift das KHM verschiedene Unterstützungsmassnahmen, um die neue Generation von Ärztinnen und Ärzten nachhaltig zu gewinnen und auszubilden. Dazu gehören beispielsweise die jährlichen Fortbildungskongresse in Luzern und Lausanne sowie das umfangreiche Weiter- und Fortbildungsangebot (PraxisDaslabor, Radiologie und Entwicklungspädiatrie). «Das KHM hat zudem eine wichtige finanzielle Unterstützungsfunktion der Forschung und Qualitätsförderung in der Hausarztmedizin », sagt der Präsident. Das KHM verleiht jährlich seinen traditionellen Forschungspreis und einen Early Career Prize, um den akademischen Nachwuchs in der Hausarztmedizin zu fördern. Seit 2019 unterstützt es zudem weitere innovative Projekte von jungen Ärztinnen und Ärzten mit dem Starthilfegeld, welches sich auf maximal 160 000 Franken pro Jahr beläuft. Und seit 2021 hat es zwei Fonds (Forschungsfonds und Fonds Interprofessionalität) in der Höhe von insgesamt 200 000 Franken jährlich eingeführt, die zusätzlich die Forschung und Innovation in der medizinischen Grundversorgung der Schweiz unterstützen sollen. «Mit diesen finanziellen Unterstützungen will das KHM die Forschung im Bereich Hausarztmedizin und Pädiatrie gezielt fördern und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten leisten», schliesst Fabian Egli, Leiter der Geschäftsstelle des KHM.

Das KHM hat seine politischen Aktivitäten seit 2009 an den Berufsverband Haus- und Kinderärzte Schweiz (mfe) übertragen. In Zusammenarbeit mit diesem und den beiden Fachgesellschaften SGAIM und pädiatrie schweiz wird das KHM oft aufgefordert, zu aktuellen Themen des schweizerischen Gesundheitswesens Stellung zu nehmen. Seitens der Hausärztinnen und Hausärzte ist meist der Verband mfe für die Stellungnahmen zuständig, während das KHM je nach Themenbereich (z. B. Weiter- und Fortbildung oder Prävention) den nötigen Input liefert.