Ein modernes Schaufenster für die Berufe von morgen

Im August erwachte der Campus Le Vivier in Villaz-St-Pierre zum Leben, als mehrere hundert Lernende in die nagelneuen Räumlichkeiten einzogen. Für die zehn Verbände, die nun auf dem Campus untergebracht sind, waren die Herausforderungen des Umzugs von grosser Tragweite. Sie blicken nun zuversichtlich in die Zukunft der dualen Berufsbildung in ihrer Branche.

Die neuen Räumlichkeiten in Villaz-St-Pierre bieten den Lernenden von carrosserie suisse Freiburg ein modernes Ausbildungsumfeld mit Lackierkabinen, Aufbereitungsbereichen und einem Misch- labor. Guy Romanens, Verbandspräsident, betont, dass sich die Lehrmethoden zwar kaum ändern, die neue Infrastruktur jedoch die Qualität des Unterrichts deutlich verbessert. Er betont, dass die Leidenschaft und Motivation der Jugendlichen wichtiger sind als die handwerklichen oder intellektuellen Fähigkeiten.

Der Autogewerbeverband der Schweiz (AGVS), Sektion Freiburg, sieht im Campus Le Vivier ein ideales Schaufenster. Georges Bovet, Präsident des Verbands, erklärt, dass die modernen und bestens ausgestatteten Räumlichkeiten den Beruf aufwerten und die Jugendlichen bei ihrer Berufswahl zusätzlich motivieren. Mit Hightech-Werk zeugen und einer Einrichtung, die den neuen Technologien angepasst ist, will der Verband die Zukunft des Automobilsektors gut vorbereitet angehen. Der Präsident ergänzt, dass der Unterricht weiterentwickelt wird, um insbesondere Kompetenzen im Bereich der Elektrik zu integrieren, wodurch sichergestellt wird, dass der Nachwuchs eine Ausbildung erhält, die auf die Mobilität von morgen ausgerichtet ist.

Bei Metaltec Freiburg beginnen die überbetrieblichen Kurse (üK) diesen Herbst, was für die drei Kursleiter, die massgeblich an der Einrichtung der neuen Räumlichkeiten beteiligt waren, eine erhebliche Arbeitsbelastung darstellte. Nun stehen sowohl den Lernenden als auch den Kursleitenden modernste Werkzeuge und optimierte Arbeitsplätze zur Verfügung, die nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch eine verbesserte Ergonomie bieten. Der ebenerdige Zugang erleichtert zudem die Materialanlieferungen, sodass sich die Ausbildner voll und ganz auf die Betreuung der Lernenden konzentrieren können.

Auch suissetec Freiburg hat in die Einrichtung hochmoderner Räumlichkeiten in Villaz-St-Pierre investiert, die neue Synergien zwischen Kursleitenden und Lernenden ermöglichen. Präsident Francis Savarioud zeigt sich zufrieden darüber, dass die Bedürfnisse des Verbands von der VKBZ berücksichtigt wurden, und freut sich, dass die Jugendlichen ihre Ausbildung in zweckmässigen Einrichtungen absolvieren können. Der Verband setzt auf junge Menschen, die offen und motiviert für tech Werknische Berufe sind. Insbesondere betont der Präsident die Bedeutung des neuen Gebäudes, um die Attraktivität und Vielfalt der von suissetec vertretenen Berufe sowie die umfassenden Weiterbildungsmöglichkeiten zu unterstreichen.

EIT.fribourg-freiburg ist überzeugt, dass die auf dem Campus Le Vivier konzipierten Einrichtungen den wachsenden Ausbildungsbedürfnissen der Lernenden in der Elektrobranche, deren Zahl sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt hat, vollständig gerecht werden. Das neue Gebäude ist technologisch und sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand und ideal für die Ausbildung von Fachkräften im Zuge der Energiewende. Der Umzug ermöglicht es dem Verband, seinen Unterricht weiterzuentwickeln und gleichzeitig ein modernes und sicheres Lernumfeld zu bieten.

Ähnlich wie der AGVS sieht auch Pascal Sallin, Präsident der AFMEC, den Campus Le Vivier als Schaufenster für die Holzberufe. Er plant, dort Tage der offenen Tür zu veranstalten, um Jugendliche und ihre Eltern anzusprechen und die Vielfalt der Holzberufe zu präsentieren. AFMEC hat beträchtlich in die Einrichtung seiner Räumlichkeiten in Villaz-Saint-Pierre investiert, um ein attraktives Umfeld für die Berufsausbildung und den Unterricht zu schaffen. Pascal Sallin unterstreicht die Bedeutung der Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte für die Zukunft der Branche und hofft, dass der Campus den Ausbildungsprogrammen von AFMEC zusätzlichen Schwung verleihen wird

Die neuen Räumlichkeiten auf dem Campus Le Vivier werden für coiffure SUISSE – Kanton Freiburg eine deutlich komfortablere Umgebung für Lernende sowie Ausbildnerinnen und Ausbildner bieten. Alain Castella, Präsident des ÜK-Verbands für die Coiffeurberufe, hebt hervor, dass die modernen Einrichtungen im starken Kontrast zum alten Salon stehen. Der Umzug des Verbands nach Villaz-Saint-Pierre fällt mit der Revision der Bildungsverordnung im Coiffeurbereich zusammen, die die Ausbildnerinnen und Ausbildner dazu veranlasst, ihre Unterrichtsmethoden anzupassen. All diese Veränderungen könnten dem Verband, der unter mangelnden Ausbildungsbetrieben leidet, neuen Auftrieb verleihen.

Im Bereich der Industrietechnik hat Frimeca mehr als eine Million Franken in seine neuen Räumlichkeiten auf dem Campus Le Vivier investiert und bietet dadurch eine komfortable und angemessene Ausbildungsumgebung für Lernende und Ausbildende. Seit 2015 nimmt Frimeca jährlich rund 20 Lernende in Vollzeit auf und ermöglicht ihnen, sich die technischen und theoretischen Grundlagen anzueignen, bevor sie in ihre Ausbildungsbetriebe wechseln. Dies wird auch auf dem Campus Le Vivier fortgesetzt, wo die Werkstätten mit etwa siebzig Maschinen und hundert hochmodernen Arbeitsplätzen ausgestattet sind.

OrTra Gesundheit und Soziales startet mit den überbetrieblichen Kursen (üK) im September 2024 auf dem Campus Le Vivier und bietet den Lernenden eine moderne Umgebung mit grosszügigen, hellen Räumen, die mit neuen Möbeln und interaktiven Bildschirmen ausgestattet sind. Christophe Monney, Direktor, hebt die Bedeutung technologischer Hilfsmittel für den Unterricht hervor und hofft, dass die Gegebenheiten des Campus den Austausch zwischen den Lernenden verschiedener Fachrichtungen fördern werden. Er erinnert daran, dass die Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der medizinischen Betreuung zwar erfüllend, aber auch anspruchsvoll sind und eine hohe physische und psychische Belastbarkeit erfordern.

Das neue Gebäude auf dem Campus Le Vivier stellt einen bedeutenden Meilenstein für den Verband Hotel & Gastro formation Freiburg dar. Julie Sobreiro, ÜK-Leiterin, hofft, dass die modernen Einrichtungen die Lernenden motivieren werden, ihren Wegkonsequent weiterzuverfolgen. Nach der schwierigen Phase der Gastronomie- und Hotelberufe während und nach der COVID- Pandemie setzt der Verband alles daran, junge, begeisterungsfähige Menschen zu gewinnen. Julie Sobreiro sieht die Zukunft der Branche weiterhin vielversprechend, denn obschon sich die Gewohnheiten geändert haben, wurde der Unterricht so angepasst, dass die Jugendlichen optimal auf die Anforderungen und Gegebenheiten des Berufs vorbereitet werden.

Der Campus Le Vivier ist mehr als nur ein Ort der Ausbildung; er stellt eine echte Neuerung in der Berufsbildung dar. Mit modernen Infrastrukturen und dem vereinten Willen der Berufsverbände, technische Berufe aufzuwerten, etabliert sich der Campus als zentraler Pfeiler, um die neuen Generationen auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten. Die getätigten Investitionen und das Engagement der beteiligten Akteure versprechen eine erfolgreiche Zukunft für die duale Berufsbildung im Kanton Freiburg.