Der Countdown läuft: Das Freiburger Berufstalent Besart Memeti ist bereit für die WorldSkills 2024


In einem Monat ist es soweit! Vom 10. bis 15. September finden in Lyon die Berufsweltmeisterschaften «WorldSkills 2024» statt. Mit dabei sind auch 45 junge Schweizerinnen und Schweizer – die grösste Delegation in der Geschichte – welche in 41 Berufen ihr Können mit der internationalen Konkurrenz messen. Am letzten gemeinsamen Team-Weekend holte sich die Nationalmannschaft den Feinschliff, um für den Wettkampf ihres Lebens bereit zu sein. Die Schweiz strebt erneut eine Top-3-Platzierung in der Nationenwertung an.

Interview

Kannst du uns kurz deinen beruflichen Werdegang schildern?

Ich habe im August 2019 mit meiner Ausbildung zum Informatiker EFZ Applikationsentwicklung bei der login Berufsbildung AG begonnen. Dabei besuchte ich das sogenannte Basislehrjahr bei der login. In diesem Basislehrjahr haben wir Lehrlinge die Grundlagen der Informatik aufgearbeitet und alle ÜKs absolviert.

Ab dem 2. Lehrjahr habe ich begonnen für die SBB CFF FFS AG zu arbeiten. Begonnen habe ich bei der Ausbildungsabteilung der SBB IT, wo ich an verschiedenen Projekten arbeiten konnte. Anschliessend bin ich zur Abteilung der Kundeninformation gewechselt, wo ich bis heute arbeite.

Im Juli 2023 habe ich mein EFZ inklsuvie Berufsmatura erfolgreich abgeschlossen und konnte den besten Abschluss in der Fachrichtung Applikationsentwicklung erreichen. Seither arbeite ich festangestellt für die SBB und bereite mich parallel auf die WorldSkills vor.

Hast du schon einmal an einem SwissSkills-Wettbewerb teilgenommen? Wenn ja, kannst du uns kurz erklären, wie es gelaufen ist?

Ich habe insgesamt zwei mal an den SwissSkills teilgenommen. Im Jahr 2022 habe ich in den beiden Kategorien «IT Software Solutions for Business» und «Web Technologies» teilgenommen und konnte bei beiden den 5. Platz erreichen. Ein Jahr später habe ich erneut in der Kategorie «IT Software Solutions for Business» teilgenommen und konnte dann den ersten Platz erreichen.

Uns wurden während den Wettbewerben verschiedene Aufgaben gestellt, die es in einem fixen Zeitraum zu bewältigen galt. Bei «Web Technologies» ging es darum, kleinere Aufgaben im Webauftritt (HTML, CSS, JavaScript) zu erarbeiten. Bei «IT Software Solutions for Business» ging es wiederrum darum, eine Desktopanwendung für ein fiktives Unternehmen zu erstellen. Hierbei musste man auch eine Datenbank erstellen und diese dann in der Anwendung anbinden.

Die SwissSkills auch den Zweck, die Kandidaten für die WorldSkills zu finden. Die Kandidaten der WorldSkills wurden aus einem Assessment der besten Teilnehmer der SwissSkills entschieden.

Was motiviert dich, an den WorldSkills teilzunehmen?

Es ist schwierig in Worte zu fassen, was der konkrete Grund ist. Zum Einen nehme ich gerne an Wettbewerben teil und zum Anderen ist es eine riesen Chance, an solch einem internationalen Wettbewerb teilnehmen zu dürfen. Die Erfahrungen die man dabei sammeln darf sind einmalig und unglaublich wertvoll.

Hast du dir dafür persönliche Ziele gesetzt, oder steht die Erfahrung für dich im Vordergrund?

Das aktuelle Ziel ist es, mich so gut wie möglich auf die WorldSkills vorzubereiten. Ich gebe mein Bestes, um dann während des Wettbewerbs optimal performen zu können.

Kannst du uns den Ablauf deiner Vorbereitungen auf die Berufsweltmeisterschaften erklären?

Es ist uns bekannt, was konkret während den WorldSkills verlangt wird und in welcher Form die Aufgabenstellung geschrieben ist. Ich arbeite einen Tag die Woche an Testprojekten, die so geschrieben sind, dass die den Aufgaben der WorldSkills möglichst nah kommen. Zudem habe ich regelmässige Austausche mit meinem Coach, Claudio Violi. Zusammen bewerten wir meine Resultate und schauen, wie ich auf meine Bestform komme.

Warum würdest du Jugendlichen empfehlen, an den SwissSkills oder WorldSkills teilzunehmen?

Einfach gesagt kann man nichts verlieren, sondern nur gewinnen. Man kann neue Kontakte knüpfen und viele einzigartige Erfahrungen sammeln. Zudem kann man seine Fertigkeiten stärken und besser in seinem Beruf werden.

Wie fühlst du dich im Hinblick auf die Wettkämpfe im September? Bist du bereit?

Der Grossteil meines Trainings ist bereits erledigt. Nun geht es darum, den Feinschliff zu machen und die letzten Sachen zu optimieren. Ich habe noch einige Sachen vor, bevor ich mich als komplett bereit bezeichnen kann.

Wie sehen deine Trainingseinheiten aus? Ist dein Trainingsrhythmus intensiv?

Ich investiere etwa einen Tag die Woche in die Vorbereitungen. Dabei probiere ich die Wettkampfsbedingungen möglichst gut zu simulieren und mich so optimal vorzubereiten. Das Training ist zwar intensiv, aber das ist auch gut so – denn nur so kann man seine Bestform erreichen.

Generell: Würdest du Jugendlichen empfehlen, eine Berufslehre zu machen?

Die Berufslehre ist sicher nicht für jeden das Richtige. Man muss zuerst wissen, was man will. Für einige Berufe muss man ins Gymnasium gehen, für andere wiederrum ist die Berufslehre der optimale Weg. Falls man beispielsweise Applikationsentwickler werden möchte, dann ist die Lehre zum Informatiker optimal. Der grosse Vorteil ist, dass man Berufserfahrung sammeln kann und bereits nach der Lehre arbeiten kann. Falls man studieren möchte, dann kann man dies mit über Berufsmatura ebenfalls machen.

Welchen Nutzen hast du aus deiner Berufslehre gezogen?

Ich konnte optimal in die Arbeitswelt einsteigen und viel Berufserfahrung sammeln. Auch ein Informatikstudium wäre nun um einiges einfacher, da ich die Grundlagen der Informatik beherrsche.

«My Road to Lyon»

Die Web-Dokumentarreihe «My Road to Lyon» porträtiert fünf dieser 45 jungen Menschen auf ihrer individuellen Reise zu den WorldSkills 2024. Alle standen vor grossen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Jeder Protagonist besticht dabei durch seine eigene Geschichte – etwa mangelndes Selbstvertrauen oder Mobbing-Erfahrungen. Aber letztendlich brachten genau diese Learnings sie bis an die Berufsweltmeisterschaften. Zur Web-Dokumentarreihe «My Road to Lyon» geht’s hier.

Mehr Informationen finden sich auf unserer Webseite: www.swiss-skills.ch/de/nationalteam