Das Carrosseriegewerbe unter einem Dach


Carrosserie suisse Freiburg wird seit dem 1. Januar 2024 vom FAV verwaltet. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit für den Verband, der 37 Mitglieder zählt.

Carrosserie suisse Freiburg ist ein dynamischer Verband, der sich auf Berufsbildung, Weiterbildung und Networking konzentriert und aktiv den Zusammenhalt seiner Mitglieder fördert. Der Präsident Guy Romanens engagiert sich auch im nationalen Dachverband und ist stolz darauf, zur Einführung des schweizweiten Gesamtarbeitsvertrags (GAV) beigetragen zu haben.

Guy Romanens, Präsident von carrosserie suisse Freiburg, setzt sich mit grosser Leidenschaft für seinen Beruf ein. Sein ungewöhnlicher Lebenslauf ist bemerkenswert: Er begann seine Laufbahn mit einer Lehre als Hochbauzeichner, gründete mit 22 Jahren seinen eigenen Carrosseriebetrieb und ist seit 2019 Präsident des Freiburger Verbandes, nachdem er zuvor rund 30 Jahre im Vorstand tätig war. Bei der Generalversammlung im Mai dieses Jahres wurde er mit Bravour in seiner Funktion bestätigt. Mit inspirierendem Enthusiasmus spricht er über seinen Beruf und sein Engagement. «Ich habe das Bedürfnis, an der Weiterentwicklung meines Berufsstandes mitzuwirken», erklärt er. Seit dem 1. Januar 2024 wird der Verband vom Freiburger Arbeitgeberverband (FAV) verwaltet. Diese organisatorische Neuerung erfolgte, nachdem der bisherige Sekretär in den Ruhestand getreten war. «Der FAV lässt uns seine Erfahrung in der Verwaltung von Berufsverbänden zugutekommen und wir sind sehr zufrieden», freut sich Guy Romanens. Er schätzt es auch, Zugang zu einem Netzwerk mit anderen Berufsverbänden zu haben, was den Austausch erleichtert.

Ein nationaler GAV

Als der Dachverband carrosserie suisse durch den Zusammenschluss der drei Regionen Romandie, Deutschschweiz und Tessin entstand, änderte die Carrosseriebranche vor drei Jahren ihre Organisationsstruktur auf nationaler Ebene. Diese neue Organisation ermöglicht es, regionsübergreifende Herausforderungen auf nationaler Ebene zu bewältigen, insbesondere mit Versicherungen und Behörden. «Gemeinsam sind
wir stark», fasst Guy Romanens zusammen. Der jüngste Kraftakt war die Einführung eines nationalen Gesamtarbeitsvertrags (GAV), der am 1. April 2024 vom Bundesrat für allgemeinverbindlich erklärt wurde. «Es war ein intensiver Schlagabtausch, den wir nun geschafft haben», betont der Präsident. Dieser GAV ermöglicht es, die Weiterbildung über Beiträge zu finanzieren und gilt für alle Schweizer Carrosseriebetriebe, unabhängig davon, ob sie Mitglied eines Verbandes sind oder nicht.

Auf nationaler Ebene ist nun die Zeit reif für eine Stabilisierung, da die Debatten rund um den GAV Widerstände ausgelöst und Ressourcen gebunden haben, was den Verband gezwungen hat, auf einige Projekte zugunsten der Mitglieder zu verzichten. Auf kantonaler Ebene hingegen bereitet die Freiburger Sektion einen Umzug der überbetrieblichen Kurse in die Räumlichkeiten des neuen Campus Le Vivier in Villaz-St-Pierre vor. Ein Umzug, der von der Projektträgerin, der Vereinigung des Kantonalen Berufsbildungszentrums, vorangetrieben wird. «In Villaz-St-Pierre werden wir Räumlichkeiten auf dem neuesten Stand der Technik vorfinden, wahrscheinlich die beste Berufsbildungseinrichtung in der Westschweiz», erklärt Guy Romanens. Diese Einrichtung erfordert vom Verband eine Investition von mehr als einer halben Million Franken, was den Jugendlichen ermöglichen wird, unter hervorragenden Bedingungen zu arbeiten.

Der Grundpfeiler Berufsbildung

Die Berufsbildung ist ein zentraler Pfeiler des Verbandes carrosserie suisse Freiburg. Jährlich bildet er rund 40 Lernende über einen Zeitraum von vier Jahren aus. Während die Jugendlichen vor einigen Jahren das Interesse am Beruf etwas verloren hatten, zeigen sie seit zwei Jahren wieder verstärkte Neugier. Der Verband hat auch Strategien entwickelt, um sie dafür zu begeistern. «Wir haben eine Akademie für die Lernenden geschaffen », betont Guy Romanens. «Wir bieten ihnen Besuche, Treffen und Freizeitveranstaltungen an, damit sich die Jugendlichen der verschiedenen Ausbildungsjahrgänge kennenlernen und sich über ihren Beruf austauschen können, insbesondere über soziale Netzwerke.»

Wenn man über den Nachwuchs spricht, zeigt sich der Präsident zuversichtlich. Obwohl er ein paar Lücken in einigen grundlegenden Bereichen sieht, bekräftigt er die Wichtigkeit, Jugendliche auszubilden. Um seine Mitglieder dabei zu unterstützen, stellt der Verband den Lehrbetrieben einen methodischen Leitfaden zur Verfügung, der die verschiedenen Lehrphasen und die während der vierjährigen Ausbildung zu behandelnden Themen darstellt. Parallel dazu werden mehrere Weiterbildungen organisiert, angefangen mit dem Fachausweis und der Meisterprüfung. «Seit der Einführung des GAV sind drei Tage Weiterbildung obligatorisch, hebt Guy Romanens hervor. Dadurch wird sichergestellt, dass das Personal stets auf dem neuesten Stand bleibt und mit den Entwicklungen des Berufs vertraut ist.»

  • 1974 Gründung der Union fribourgeoise des carrossiers (Freiburger Carrosserieverband)
  • 2021 Nationaler Zusammenschluss unter dem Namen carrosserie suisse
  • 2024 1. April: Der nationale GAV für das Carrosseriegewerbe wird vom Bundesrat für allgemeinverbindlich erklärt
  • August: Umzug der überbetrieblichen Kurse auf den Campus Le Vivier in Villaz-Saint-Pierre