Ausbilden, um die Zukunft mitzugestalten


Das Ärztezentrum LocalMed in Gurmels hat im Jahr 2020 mit der Berufsausbildung begonnen und nimmt seine Rolle als Ausbildungsbetrieb sehr ernst.

Das Ärztezentrum LocalMed in Gurmels wurde beim letzten Herbstauftakt der Unternehmen als bester Ausbildungsbetrieb in der Kategorie Dienstleistungen, Handel und Gesundheit ausgezeichnet – eine erfreuliche Überraschung für das Praxisteam, das sich voll und ganz für die Betreuung der Lernenden engagiert.

Marie Nicolet

Wir konnten kein qualifiziertes Personal finden, das wir hätten einstellen können», erklärt Dr. med. Miriam Marchon, Leiterin der LocalMed-Ärztezentren in Gurmels und Laupen. Aufgrund dieser Erkenntnis begann das Unternehmen im Jahr 2020 mit der Ausbildung von Lernenden. Hélène Portmann, zuständig für die Berufsausbildung in der Praxis in Gurmels, betont: «Unser Engagement in der Berufsausbildung bedeutet gleichzeitig, dass wir einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten. So können wir unsere Erfahrungen an die nächsten Generationen weitergeben.»

Und diese sind da. In diesem Sektor besteht kein Mangel an Interesse seitens der jungen Menschen. Im Jahr 2023 erhielt die Praxis rund 30 Bewerbungen für eine einzige Lehrstelle, was eine sorgfältige Auswahl erforderlich machte. «Wir organisieren Schnuppertage, um die Motivation der Jugendlichen zu bewerten und auch ihre Leistungen in Naturwissenschaften und Sprachen zu erkennen, insbesondere da wir häufig zweisprachig arbeiten», hebt Hélène Portmann hervor. Auch das Alter der Bewerberinnen und Bewerber spielt eine entscheidende Rolle. «Im Allgemeinen bevorzugen wir 16-Jährige oder solche mit entsprechender Vorbildung, da die Lernenden in direktem Kontakt mit Patientinnen und Patienten stehen und dies ein hohes Mass an Professionalität und Reife erfordert», ergänzt Dr. med. Miriam Marchon.

Nachdem die Lernenden einmal im Team aktiv sind, absolvieren sie – abhängig vom Ausbildungsjahr – zwei oder drei Tage in der Berufsschule und verbringen den Rest in der Praxis, wo das gesamte Praxisteam für ihre Betreuung sorgt. «Ich bin die Ansprechperson, aber da wir kein grosser Betrieb sind, bringt sich jede und jeder aktiv ein», erläutert Hélène Portmann. Zu Beginn sind die Jugendlichen oft schüchtern und müssen erst Vertrauen aufbauen. «Die Lehre ist nicht nur eine berufliche Ausbildung, sondern auch eine Persönlichkeits- und Lebensschulung», hebt Hélène Portmann hervor. Neben der dualen Ausbildung werden in der Praxis auch Assistenzärztinnen und Assistenzärzte ausgebildet. «Unsere Motivation ist die gleiche wie bei der Ausbildung von Lernenden. Wir arbeiten daran, die Zukunft des Ärztezentrums mitzugestalten», betont Dr. med. Miriam Marchon.

 

Die erste Lernende

All diese jungen Menschen in Ausbildung fordern das Personal heraus, mit den aktuellen Techniken und Technologien sowie der Digitalisierung Schritt zu halten. «Wir haben ein sehr heterogenes Team, was zu einem interessanten Austausch führt und uns eine gute Ausgewogenheit verschafft», betont die Leiterin und merkt an, dass der Beruf der medizinischen Praxisassistenz zunehmend auch Männer anspricht. Eine positive Veränderung, wie sie findet.

Das Team des Ärztezentrums war sehr überrascht, beim letzten Herbstauftakt der Unternehmen die Auszeichnung als besten Ausbildungsbetrieb zu erhalten. «Wir sind sehr stolz auf Noélie Bögli, die den Preis für die beste Lernende gewonnen hat, denn sie hat sich ausserordentlich engagiert. Diese Auszeichnung ist für uns von grossem Wert, da wir viel Zeit und Energie in die Berufsausbildung investieren», betont Dr. med. Miriam Marchon. Hélène Portmann fügt mit einem Lächeln hinzu: «Umso mehr, als sie die allererste Lernende war, die wir ausgebildet haben. Das zeigt, dass wir gute Arbeit geleistet haben».

 

  • Gründungsjahr des Unternehmens: 2017
  • Anzahl Beschäftige: 24
  • Anzahl Lernende: 2
  • Tätigkeitsbereich: Arztpraxis
  • Verantwortlich für die Berufsausbildung: Hélène Portmann und Korina Sfera