Der 2022 in Freiburg ins Leben gerufene Workshop «Ein Tag als Chefin» war von Anfang an ein grosser Erfolg. Zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Politikerinnen, Direktorinnen von Institutionen und Unternehmerinnen haben dabei Jugendliche empfangen, um ihnen die Herausforderungen der Berufe aufzuzeigen. So erlebten etwa zwanzig Mädchen aus der 10H, was es bedeutet, eine Politikerin, Direktorin oder Unternehmerin zu sein, und konnten sich in Führungspositionen hineinversetzen.
Der Workshop verfolgt zwei Ziele: Mädchen sollen die Möglichkeit erhalten, sogenannte Männerberufe zu entdecken. Er soll aber auch eine Chance sein, sich selbst in einer Führungsposition oder als Chefin zu sehen.
Berufskulturen verändern
Obwohl Frauen im Jahr 2023 über ein gleiches Bildungsniveau wie Männer verfügen und auf der Tertiärstufe erfolgreich sind, besetzen noch immer überwiegend Männer Führungspositionen. Denn die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf bleibt nach wie vor kompliziert. Jüngsten Studien zufolge ändert sich die berufliche Situation von Frauen mit Kindern. Sie reduzieren häufig ihr Arbeitspensum auf Kosten der Karriere – die Gründe dafür sind vielfältig. So sind beispielsweise Kitaplätze teuer und schwer zu finden. Ein weiterer Punkt sind die noch seltenen Teilzeitstellen in Führungspositionen. Letzteres gilt sowohl für Frauen, die eine Karriere mit Kind anstreben, als auch für Männer, die sich in ihr Familienleben einbringen und gleichzeitig ihre Karriere fortsetzen wollen.
So ist es an der Zeit, die Arbeitskulturen für Frauen und Männer zu verändern, um die Lebensqualität aller zu verbessern und eine echte Gleichstellung in der Berufswelt zu erreichen.