Sarah und Anis, habt ihr bei der Einführung von Part’App mit einem solchen Erfolg gerechnet?
Anis: Ich denke, wir haben damals einen gewissen Bedarf bei den Lehrpersonen richtig erkannt. Doch ich muss zugeben, dass wir nicht mit einer so starken Nachfrage gerechnet haben. Uns wurde schnell klar: Um mithalten zu können, müssen wir die Zukunft strategisch planen. Aus diesem Grund haben wir Fri Up um eine Begleitung gebeten.
Sarah: Heute zählen wir 3751 Part’App-User – fast siebenmal so viele wie zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Diese Community zu verwalten und die Qualität der Dokumente zu überprüfen, ist für uns arbeitsintensiv, aber es zeigt auch, dass wir uns nicht geirrt haben.
Wie seid ihr auf die Idee von Part’App gekommen?
Sarah: Ich bin selbst Grundschullehrerin. Um Zeit zu sparen, tauschen meine Kollegen und ich oft unser Material untereinander aus. Doch per E-Mail ist das nicht sehr praktisch. Hinter Part’App steht der Wunsch, einen digitalen Ort zu schaffen, an dem Lehrpersonen ohne Mühe qualitativ hochwertiges Material finden und teilen können.
Ihr lasst den Nutzenden die Wahl, ob sie ihr Material kostenlos anbieten oder verkaufen wollen. Warum?
Anis: Ob kostenlos oder kostenpflichtig, sämtliches auf Part’App angebotenes Material muss qualitativ hochwertig, dem entsprechenden Lehrplan angepasst und vor allem ausserhalb der Unterrichtszeit erstellt worden sein. Diese Arbeit verdient Anerkennung. Der Preis, den der Autor oder die Autorin verlangen kann, liegt zwischen zwei und zehn Franken. Das ist bescheiden genug, damit es interessant bleibt. Zu Beginn wurden die meisten Dokumente und Vorlagen kostenlos weitergegeben. Dieser Trend hat sich umgekehrt: Heute verzeichnen wir durchschnittlich 200 Verkäufe pro Monat.
Was sind eure nächsten Herausforderungen?
Anis: Wir haben gerade die neue Version unserer Plattform eingeweiht und freuen uns darauf, ein Diskussionsforum zu eröffnen, damit sich die Lehrpersonen vernetzen und Ideen austauschen können.
Sarah: Ausserdem wird Part’App bald auch für Lehrpersonen aus der Deutschschweiz zugänglich sein. Wir tauschen uns seit einigen Monaten mit deutschsprachigen Lehrerinnen und Lehrern aus, um ihre Bedürfnisse zu verstehen. Wir sind dabei, unsere Plattform zu übersetzen und ein System zur Dokumentprüfung einzuführen, das an den Lehrplan 21 angepasst ist.