Thomas Vianney Mboua, bester Gerüstbauer


Während vier Tagen haben sich 1000 junge ­Berufsleute, die zusammen 85 Berufe vertreten, in der Schweizer Hauptstadt in einem intensiven Wettbewerb gemessen. Unter den sechs Medaillen, die an Berufsleute aus dem Kanton Freiburg gingen, war auch eine goldene zu verzeichnen: Sie ging an den Gerüstbauer Thomas Vianney Mboua aus Bulle. Im Gespräch erzählt er von seinen Erfahrungen, von denen er sich erhofft, dass sie für andere Jugendliche zu einer Inspirationsquelle werden.

Es erstaunt nicht, dass der junge Mann die renommierte Auszeichnung eingeheimst hat. Die Leidenschaft für den Beruf, die Entschlossenheit, immer weiter zu gehen und der Siegeswille merkt man dem 23-jährigen Gerüstbauer sofort an. Alles begann 2018 mit einer Lehre bei Fasel Echafaudage. Damals war er noch ein wenig auf der ­Suche, die Lehre wies ihm aber schliesslich den Weg: «Ich mochte die Stimmung und den Umstand, dass jede Baustelle anders war, wir blieben nie lange am selben Ort», erzählt er. Man muss allerdings anfügen, dass das gleichzeitig auch die grosse Herausforderung des Berufs darstellt: «Bei jedem Projekt ist die Art und Weise, wie die Gerüste hochgezogen werden, anders, man muss sich an den Bauleiter und seine Arbeitsweise anpassen.»

Herausforderungen? Das schreckt Thomas nicht ab. Im Gegenteil, es ist das, was er sucht. Entschlossen, sich nach dem Erwerb des EFZ nicht auf seinen Lorbeeren auszuruhen, fing er umgehend eine Ausbildung als Teamleiter an. Diese hat er kurz vor seiner Teilnahme an den Swiss­Skills erfolgreich abgeschlossen.

Das Detail macht den Unterschied

Im Rahmen der begeisternden SwissSkills 2022 konnte der junge Freiburger Champion seinen starken Willen mit dem Gewinn der Goldmedaille (im Team mit seinem ­Kollegen Alexandre Da Silva Costa) ein weiteres Mal unter Beweis stellen. Von den vier ­Gerüstbauer-Teams, die im Final am Start waren, löste sein Zweierteam die Aufgabe, eine zweistöckige Struktur mit eingehängter Plattform zu erstellen, am besten. Welche Details machten den Unterschied aus? «Die Geschwindigkeit und die Präzision», gibt der Schweizermeister zur Antwort. «Wir haben uns die Zeit genommen, die es brauchte, um die Aufgabe gut zu lösen und in keine Probleme hineinzulaufen. So haben wir Speed mit Effizienz verbunden», ergänzt der Gerüstbauer aus Bulle mit einem Lächeln.

Was er von der Erfahrung in Erinnerung behält: Die Selbstüberwindung. «Ich wollte gewinnen, alles geben», erzählt Thomas, der andere Lernende dazu animieren möchte, ebenfalls an diesen Meisterschaften teilzunehmen. «Ich sage allen: Nehmt mit dem Herzen teil. Ich führe ihnen vor Augen, was es alles braucht, und sie sehen die beruflichen und persönlichen Auswirkungen. Ich hoffe, das motiviert sie.»

Die Auszeichnung war für den jungen Mann nicht nur eine Bestätigung seines Könnens und seines Engagements, sondern es verschaffte ihm persönlich und auch seinem Unternehmen ein positives Image. Tatsächlich haben mehrere Medaillenträger ihre Ausbildung bei Fasel Echafaudages absolviert: «Das macht sich gut in einem CV», betont er gerne und er ist sich bewusst, dass ihm die Medaille und das Medieninteresse Türen öffnen können.

Das hält ihn aber nicht davon ab, seine Ziele im Auge zu behalten: «Ich habe noch viel vor, ich möchte mich in dem Beruf weiterbilden, der mir am Herzen liegt, das motiviert», lässt Thomas verlauten. Sein aktuelles Ziel: Noch ein bis zwei Jahre als Baustellenleiter arbeiten, dann den Meister machen und Chefpolier werden. «Die Montage so ausführen, wie ich es möchte, und selbständig sein», schliesst der Gerüstbauer mit Überzeugung.

Die 5 weiteren Freiburger Medaillenträger (Bronze):

  • Jonah Zürcher, Schmitten, Informatiker bei ISC-EJPD
  • Léane Andrey, Berlens, Bekleidungsgestalterin
  • Julien Monney, Matran, Sanitärinstallateur bei Stritt & Forlin SA
  • Anis Bayoudh, Freiburg, Bootfachwart bei Bootswerft Scholl
  • Lars Rasi, Gempenach, Gemüsegärtner bei Fuchs Bio Gemüse