Es gibt viele Leute, die sich ganz selbstverständlich für die Berufsbildung engagieren. Pascal Aebischer, Patron der in Freiburg ansässigen Firma AP Carrelages SA, ist einer davon. Er gründete sein Unternehmen 1988 und begann 1991, nach der Erlangung des eidgenössischen Meisterdiploms, mit der Ausbildung von Lernenden. «Es ist ein tolles Bildungssystem, deshalb stehe ich dafür ein», erklärt er. Pascal Aebischer macht aber noch weit mehr. Von 1995 bis 2020 war er nämlich Vorsitzender der Lehraufsichtskommission der Branche und seit 2021 ist er Präsident der Vereinigung der Freiburgischen Plattenleger.
Pascal Aebischer ist überzeugt, dass dieses Engagement zugunsten des Berufsstandes und der Berufsbildung notwendig ist, um deren Fortbestand zu sichern. «Unser Berufszweig hat einen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften, da sie die Branche aufwerten. Eine qualifizierte Ausbildung sorgt für den Unterschied und macht uns auf den Baustellen unentbehrlich », erläutert der Firmenchef.
Die Berufsbildung nimmt bei AP Carrelages SA daher einen wichtigen Platz ein. Deren Umsetzung und die damit einhergehende Organisation werden ernst genommen. «Wir müssen vorausschauend planen, denn wir sind ein kleines Unternehmen und wollen die Lernenden auf Baustellen entsenden, wo sie den Beruf richtig erlernen können», präzisiert Pascal Aebischer. Was die Betreuung betrifft, so hat der Betrieb keine fest zugewiesenen Ausbildner, wenn auch Robbin Bernardin, Plattenlegermeister und Stiefsohn von Pascal Aebischer, für die Ausbildung der Lernenden verantwortlich ist. «Die jungen Leute müssen das Bedürfnis haben, den qualifizierten Facharbeitern das Wissen zu entlocken», meint der Firmenchef, der die Motivation als Schlüssel zum Erfolg betrachtet, lächelnd.
Nachwuchskräfte finden
Den Preis, den AP Carrelages SA anlässlich des Herbstauftakts der Unternehmen 2021 erhalten hat, wertet Pascal Aebischer als Dank für sein langjähriges Engagement zu Gunsten der Berufsbildung. Ein Bereich, in dem sich auch seine beiden Stiefsöhne Yannick und Robbin Bernardin engagieren, welche den Betrieb in einigen Jahren übernehmen werden, sobald der Zeitpunkt für den Ruhestand des Patrons gekommen ist. Eine schöne Anerkennung für ein ganzes Team also.
Gemäss Pascal Aebischer, der in mehreren Kommissionen in der Westschweiz mitwirkt, ist das Finden von Lernenden für die Branche der Plattenleger die grösste Herausforderung – im Kanton Freiburg wie auch in der Westschweiz und sogar schweizweit. «Wir haben mit den neuen Räumlichkeiten für die überbetrieblichen Kurse in Courtepin ein tolles Instrument geschaffen, jetzt müssen wir den Nachwuchs dafür finden», betont er und bedauert, dass sich viele Jugendliche in der Schweiz häufig nicht zu einer Laufbahn als Plattenleger berufen fühlen. «Ich bin der beste Beweis dafür, dass ein EFZ als Plattenleger viele Türen öffnet und ein erfolgreiches Berufsleben ermöglicht», beteuert Pascal Aebischer und weist darauf hin, dass er sein Unternehmen mit gerade mal 22 Jahren gegründet hatte. Kritik richtet er vor allem an die Berufsberatungsfachleute in den Orientierungsschulen: «In den Bauberufen werden uns meist sehr unmotivierte Schülerinnen und Schüler mit schulischen Schwierigkeiten vermittelt. Das ist bedauernswert, denn wir brauchen begeisterte Leute, die imstande sind, eine höhere Ausbildung zu absolvieren.» Für ihn ist es daher dringend erforderlich, diese für das Baunebengewerbe bedeutende Berufsausbildung aufzuwerten.