Bei der Staremberg AG gibt es Spengler, Dachdecker und Abdichter. Eine Mischung aus verschiedenen Berufen, die sich gegenseitig ergänzen. Alle haben mit der Gebäudehülle zu tun. Der Firmenchef Marc Staremberg hat nicht lange gezögert, um seinen Berufsweg einzuschlagen. «Ich bin gerne draussen auf den Dächern», sagt er lächelnd und räumt ein, dass er mittlerweile immer seltener vor Ort ist. Das hindert ihn jedoch nicht daran, an allen Fronten aktiv zu sein: um sein Unternehmen zu führen, in welchem er für die Berufsbildung verantwortlich ist, aber auch um als Experte für EFZ-, Fachausweis- und Meisterprüfungen zur Verfügung zu stehen. «Diese Verpflichtung zwingt mich, auf dem Laufenden zu bleiben und die Entwicklung des Berufsstandes und der Berufsbildung aufmerksam zu verfolgen», erklärt er.
Dieses Engagement ist für ihn und sein Unternehmen wichtig, da es Kontinuität im Berufsfeld gewährleistet. «Es wird immer schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden», stellt der Patron fest und fügt hinzu, dass er mitunter junge Leute auch nach ihrem Lehrabschluss beschäftigt: «Wenn sie motiviert und gute Leistungsträger sind, sind wir durchaus offen, allerdings entscheiden sie sich oft für einen anderen Weg.» Die Staremberg SA bildet im Durchschnitt einen Lernenden pro Jahrgang aus, aber auch hier ist die Suche nach der Perle oft nicht einfach. «Ein Auszubildender wird im August bei uns beginnen – wir hatten aber weniger Anfragen für Praktika als in den Vorjahren », erläutert Marc Staremberg. Er kann sich die Gründe für dieses Phänomen nur schwer erklären, verweist allerdings auf die Verlängerung der Ausbildungsdauer im Jahr 2019 von drei auf vier Jahre.
Von Anfang an aktiv
Die Lernenden werden im Unternehmen gut betreut und bringen frischen Wind in den Betrieb, was im Team stets sehr geschätzt wird. «Die Mitarbeitenden geben ihr Wissen weiter, dies motiviert sie», findet Marc Staremberg, der einen grossen Wert auf die Ausbildung der Lernenden legt. «Ab dem ersten Lehrjahr fertigen sie ihre Werkstücke selbst an. Sie sind dabei aktiv und wir versuchen, ihnen so viel Verantwortung wie möglich zu übertragen, um alle Facetten des Berufs zu vermitteln, aber gleichzeitig auch, um sie zu fördern.»
Die tagtäglichen Bemühungen wurden im Rahmen des Herbstauftakts der Unternehmen 2021 mit dem Preis für den besten Lehrbetrieb belohnt. «Es ist eine schöne Anerkennung von aussen», sagt der Unternehmer, der auch mehrere Jahre im Vorstand von suissetec Freiburg, dem Verband der Gebäudetechniker, mitgewirkt hat.
Was die künftigen Herausforderungen betrifft, so arbeitet das Unternehmen immer noch an der Behebung der Schäden, die 2021 durch den starken Hagelschlag in der Region Bulle verursacht wurden. «Dies wird uns noch zwei oder sogar drei Jahre beschäftigen», präzisiert Marc Staremberg. Derzeit besteht Ungewissheit über die enorm gestiegenen Preise und die Verfügbarkeit bestimmter Komponenten. «Die Fristen für die Beschaffung einzelner elektronischer Teile sind deutlich gestiegen, aber im Moment können wir die Situation noch meistern», bekräftigt der Patron.