Revo-Garage katapultiert die Garagen ins digitale Zeitalter


Papierkram ohne Ende, verlorene Informationen, doppelte Arbeit – die täglichen Sorgen der Schweizer Garagen sind Dominic Krainer und Simon Andrey bestens bekannt. Grund dafür ist die mangelnde Digitalisierung. Darum haben die beiden Sensler das Start-up successfactor gegründet und im Juni die App Revo-Garage lanciert, um sämtliche Prozesse der Branche zu optimieren.

Simon und Dominic, hinken die Garagen im Bereich der Digitalisierung wirklich derart hinterher?

Simon: In vielen Bereichen, ja. Ich bin gelernter Automobil-Mechatroniker und habe mehrere Jahre für eine Garage gearbeitet. Ob es um den Eintausch eines Gebrauchtwagens oder um den Kauf eines Neuwagens geht, die Formulare werden immer noch von Hand ausgefüllt. Sie können sich vorstellen, wie viele Stapel Aktenordner dies verursacht und wie viel Zeit es braucht, um ein Dokument wiederzufinden…

Inwiefern ändert die App Revo-Garage etwas daran?

Dominic: Mit einem Smartphone oder Tablet kann jeder Garagist direkt bei der Inspektion des Fahrzeugs auf einfache Art und Weise alle Informationen eintippen. Er kann im Formular auch Fotos anfügen. So verliert er keine Zeit und hat die Gewissheit, dass alle espeicherten Daten leicht zugänglich und nachvollziehbar sind.

Ihr habt also die gebräuchlichsten Formulare digitalisiert?

Simon: Ja, doch das ist nur die erste von vielen Funktionen, die Revo- Garage bald bieten wird. Wir haben mit dieser Funktion angefangen, um schnell einen echten Bedarf von zahlreichen Garagisten zu decken, mit denen wir gesprochen haben.

Welche weiteren Funktionen sind in Planung?

Dominic: Für viele andere Aufgaben verfügen Garagisten über sehr fortgeschrittene Computerprogramme, die jedoch nicht miteinander synchronisiert sind. Informationen müssen oft doppelt oder dreifach gespeichert werden, was die Rückverfolgbarkeit der Daten erschwert und zu Zeitverlusten führt. Unser Ziel ist nicht, diese Programme zu ersetzen, sondern eine einfache und effiziente Schnittstelle anzubieten. Ab diesem Herbst werden Garagen dank Revo-Garage alle vorhandenen Daten miteinander verknüpfen und so ihre Prozesse optimieren können.

Euer Start-up successfactor wird von Fri Up begleitet. Was bringt euch diese Unterstützung?

Simon: Dank Fri Up konnten wir unseren Geschäftsplan verfeinern und ein solides Bewerbungsdossier vorbereiten, um eine finanzielle Unterstützung von 100 000 Franken der Stiftung Seed Capital Freiburg zu erhalten. Unser Coach Markus Ith bietet uns einen fachkundigen, kritischen und konstruktiven Blick auf unser Projekt. Das ist hilfreich, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Entwicklung unseres Unternehmens zu gewährleisten.

Das Team von successfactor verfügt über ein Büro im OX Coworking in Düdingen, gleich neben dem Bahnhof, und wird vom Fri Up Business Coach Markus Ith begleitet. Dieser sagt: «Successfactor ist ein schönes Beispiel für das hohe Innovationspotenzial, welches im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg vorhanden ist. Die Tatsache, dass es in der Region mittlerweile mehrere qualitativ hochwertige Open Spaces gibt, in denen Fri Up regelmässig präsent ist, ist von grossem Vorteil. Dadurch wird vermieden, dass Sensler Start-ups, die auf der Suche nach Räumlichkeiten und Unterstützung sind, nach Bern abwandern.»