Am Telefon spricht Gorana Vauthey, Geschäftsleiterin der Amavita Apotheke Saint-Barthélemy in Freiburg. In einem freundlichen Umgangston vermittelt sie uns und den von ihr auszubildenden Lernenden die Leidenschaft für ihren Beruf. Die Berufsbildung hat in ihrer Apotheke Tradition. Seit der Gründung der Apotheke im Jahr 1974 werden Lernende zur Fachfrau Apotheke ausgebildet. «Es ist unerlässlich, den Nachwuchs entsprechend auszubilden, um einen Mangel an qualifizierte Arbeitskräften zu vermeiden», erklärt sie und berichtet von einem wunderschönen, komplexen und sehr abwechslungsreichen Beruf mit Laborarbeit, Kundenservice und der Abwicklung von Bestellungen sowie Rezepten.
Gorana Vauthey spricht jeweils nur von weiblichen Lernenden. Weshalb? Es ist schwierig, darauf eine eindeutige Antwort zu geben. Sie kann sich gut vorstellen, dass sich hauptsächlich Frauen durch ihre Interessen von diesem Beruf angesprochen fühlen. Sie präzisiert: « Unserem Team, das aus zwölf Mitarbeiterinnen besteht, würde ein männlicher Kollege guttun. Es würde sich eine ganz andere Dynamik entwickeln.»
Zurzeit bildet die Amavita Apotheke St. Barthélemy zwei Lernende aus. Das gesamte Team ist auf irgendeine Weise in deren Berufsausbildung involviert. «Es ist eine Freude zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln und der Arbeitswelt begegnen », schwärmt Gorana Vauthey und spricht über den Erfahrungsaustausch, der für die Entwicklung der Lernenden so wertvoll ist. Zudem kommt die jugendliche Frische dem Team zugute: «Sie betrachten unsere Gesellschaft mit anderen Augen
und haben Fähigkeiten, z. B. in der Informatik, die uns manchmal überfordern». Die Geschäftsführerin betont, dass sie hohe Ansprüche stellt, zumal die Ausbildung anstrengend ist und ein Fehler schwerwiegende Folgen haben könnte.
Geplante Neugestaltung der Ausbildung
Im Bestreben nach herausragenden Leistungen ist die Auszeichnung anlässlich des letzten Herbstauftakts der Unternehmen eine Belohnung für das gesamte Team. «Dies ist eine tolle Wertschätzung für die Leistungen von Yuna Maria Romang (Anm. d. Red.: die Lernende, die den Preis gewonnen hat) sowie die Zeit, die wir in die Berufsbildung investieren», betont Gorana Vauthey.
In diesem äusserst gefragten Beruf – die Geschäftsführerin gibt an, jedes Jahr zwischen 50 und 80 Bewerbungen zu erhalten – besteht die Herausforderung nicht darin, Lernende anzuwerben, sondern vielmehr darin, ihnen während der Ausbildung eine sorgfältige Betreuung zu bieten, damit sie sich die
Grundlagen des Berufs umfassend aneignen können. Eine der Herausforderungen, auf die sich die Geschäftsführerin vorbereitet, ist im Übrigen die Neugestaltung der Ausbildung zur Fachfrau Apotheke. Gorana Vauthey stellt sich darauf ein, ihre Betreuung anpassen zu müssen, damit die Jugendlichen, ausgestattet mit den erforderlichen Fähigkeiten für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn, dann auch in die Arbeitswelt eintreten können.