«blueFACTORY muss erhalten bleiben»


Auf dem Gelände von blueFACTORY befindet sich das Smart Living Lab, ein Forschungszentrum für Wohn- und Lebensräume. Es beschäftigt rund 80 Mitarbeiter und sieht vor, sich insbesondere durch den Bau eines neuen Gebäudes weiterzuentwickeln. Dafür ist jedoch das Gedeihen der blueFACTORY Fribourg-Freiburg AG (BFF AG) notwendig. Diese erhofft eine Kapitalerhöhung seitens ihrer Aktionäre, darunter der Staat Freiburg

Das Smart Living Lab befindet sich seit 2015 in der blauen Halle von blueFACTORY. Es handelt sich um einen provisorischen Standort dieses Forschungszentrums für Wohnräume der Zukunft. Daran beteiligt sich die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (ETHL), die Hochschule für Technik und Architektur (HTA-FR) sowie die Universität Freiburg. Sie arbeiten gemeinsam am Wohlbefinden der Nutzer sowie an energetischen Systemen und dem digitalen Wandel. «Durch einen hauptsächlich forschungsorientierten Ansatz versuchen wir Kenntnisse zu gewinnen und Innovation auf dem multidisziplinären Gebiet des Bauens zu fördern» erläutert seine akademische Leiterin Marilyne Andersen und fügt hinzu, dass diese Aspekte des nachhaltigen Wohnens grundlegend seien, da das Bauen Teil unseres Lebens sei: «Es hat eine bedeutende Auswirkung auf die Wirtschaft, die Umwelt und das Sozialleben» verdeutlicht sie.

Das Smart Living Lab hat ein Forschungsprogramm durchgeführt, in dem die Ziele des neuen Gebäudes festgelegt wurden und ebenfalls Methoden entwickelt werden, um die Ziele zu erreichen. Das Siegerprojekt wurde 2019 aus parallelen Studien ausgewählt. Es wird ab 2022 neben dem Silo von blueFACTORY gebaut. Doch dafür muss der Standort unbedingt erhalten bleiben. Laut der akademischen Leiterin ist «BFF AG unsere direkte Ansprechpartnerin zur Infrastruktur». Um unseren Fortschritt voranzutreiben, muss blueFACTORY unsere Bedürfnisse erfüllen können und über die nötigen Ressourcen verfügen.» Sie zähle sehr auf dieses geplante Innovationsquartier in Freiburg. «Wir wünschen uns einen Austausch und Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Firmen und Start-ups, denn dadurch kann eine positive Dynamik entstehen. » Sollten die Aktivitäten hingegen gebremst und der Bau des Smart Living Lab in Frage gestellt werden, müsse man die gesamte Präsenz der ETHL in Freiburg überdenken.

Das Forschungszentrum zählt derzeit rund 80 Personen in den provisorischen Räumen der blauen Halle; diese Zahl könnte beim Einzug in das neue Gebäude, das zum Grossteil vom Bund finanziert wird, auf 130 steigen. Dieses Team, das Proffessoren, Forscher, Doktoranden, Post-Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeitende vereint, arbeitet an der Innovation im Umfeld des Baus. Dabei wird insbesondere angewandte Forschung betrieben.

So führen mache Projekte zu Start-ups wie Enoki, das auf der Arbeit von Studenten basiert, die als Sieger aus dem internationalen Studentenwettbewerb für umweltbewusstes Wohnen Solar Decathlon hervorgegangen sind. Dieses Start-up, das selbst am Standort von blueFACTORY ansässig ist, konnte die beim Wettbewerb erworbenen Kenntnisse nutzen. Dies hat zum Bau des Prototyps eines Nachbarschaftshubs (sog. NeighborHub) geführt, der sich ebenfalls auf dem Gelände der blueFACTORY befindet. Mit der Industrie als Partner werden weitere Projekte durchgeführt. So arbeitet das Smart Living Lab beispielsweise mit der Sottas AG, Stephan AG, und weiteren Partnern zusammen.. Das Smart Living Lab setzt auf diese Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, damit die Innovationen für die Unternehmen von Nutzen sind. Die Veranstaltung Perspectives im Jahr 2020 stärkte die Verbindung des Forschungszentrums mit der Wirtschaft. «Wir konnten den Freiburger Industriebetrieben einen Einblick in unsere Projekte bieten. Dies machte unsere Arbeit greifbar und verlieh ihr Relevanz.» schliesst Marilyne Andersen und hofft, dass solche Veranstaltungen auch in Zukunft stattfinden können.

In den Sprechblasen hervorzuhebende Daten

55

Unternehmen oder Verbände haben ihren Sitz in der blueFACTORY.

340

Die in der blueFACTORY ansässigen Unternehmen, beschäftigen 340 Mitarbeitende.

20

Es wurden bereits 20 Mio. Franken in die Infrastruktur des Standortes investiert.