Okapaï, die Freiburger Alternative zu Plastikstrohhalmen


Im Schweizer Gastgewerbe werden jedes Jahr 600 Millionen Strohhalme verbraucht. Die EU hat solche Einwegprodukte aus Plastik bereits verboten. In der Schweiz ist noch kein entsprechendes Gesetz in Sicht. Trotzdem bietet das Freiburger Start-Up Okapaï jetzt schon eine innovative, umweltfreundliche Alternative zu Plastikstrohhalmen an, nämlich Strohhalme aus Stroh. Amélie Maradan und Alessio Parata, zwei Mitgründer von Okapaï, stellen uns ihr Konzept vor.

Amélie und Alessio, was ist die Besonderheit eurer Strohhalme?

Amélie: Sie werden aus biologischem Roggen oder Einkorn hergestellt. Die Strohhalme von Okapaï funktionieren wie herkömmliche Röhrchen – mit dem Unterschied, dass sie nach dem Gebrauch nicht im Mülleimer landen, sondern kompostiert werden können.

Alessio: Unsere Strohhalme sind 100% natürlich. Wie ernten das Stroh von Hand und verzichten auf jegliche Art von nachträglicher Behandlung. Mit einer strengen Auswahl der Halme im Feld stellen wir sicher, dass diese von bester Qualität sind.

Verfügt ihr über ein eigenes Strohfeld?

Amélie: Nein, wir arbeiten mit Schweizer Bio-Landwirten zusammen, die unsere nachhaltigen Werte teilen. Diese Partnerschaft ist sehr praktisch: Das Stroh, das wir erhalten, wird normalerweise vom Bauer nicht verwertet. Wir geben ihm neues Leben in Form eines Strohhalms.

Verändert Stroh nicht den Geschmack eines Getränkes?

Alessio: Nein, überhaupt nicht. Der Geschmack und die Freude am Getränk bleiben unverändert.

Was hat euch angetrieben, Okapaï zu gründen?

Alessio: Die Problematik der Umweltverschmutzung, welche von Einwegprodukten aus Plastik verursacht wird, macht uns sehr betroffen. Rund 8 Millionen Tonnen Plastikmüll enden jedes Jahr in den Ozeanen dieser Welt. Das entspricht 250 Kilogramm pro Sekunde. Strohhalme sind ein wesentlicher Teil davon. Deswegen wollen wir diese durch eine innovative, natürliche Alternative ersetzen.

Amélie: Der Slogan «Le plastique, c’est fantastique» aus den 1980er-Jahren ist schon lange überholt. Okapaï ist unsere moderne Lösung für Schweizer Restaurants, Bars, Cafés und Privatpersonen.

Ihr habt euer Start-Up während eures Studiums an der HES-SO Freiburg lanciert. Liess sich das gut vereinen?

Amélie: Es war ganz klar eine Herausforderung! Zum Glück konnten wir auf die Unterstützung von Fri Up zählen. Das Team hat uns während unserer ganzen Startphase begleitet und uns die Türen seines breiten Netzwerkes geöffnet. Unterdessen haben wir alle unsere Diplome in der Tasche und zugleich ein Projekt am Laufen.

Lebt ihr schon vom Umsatz eures Start-Ups?

Alessio: Noch nicht. Momentan arbeiten wir alle noch daneben, aber es ist unser Ziel. Dafür werden wir bald unser Angebot erweitern. Wir entwickeln gerade essbare Trinkhalme aus Fruchtfasern. Das ist eine weitere Etappe in Richtung Zero-Waste.

www.okapai.ch

Artikel von Fri Up