Der Aufschwung geht Hand in Hand mit der Digitalisierung


Aufgrund der Corona bedingten Kontaktbeschränkung kommen die Unternehmen um eine Digitalisierung nicht herum, weswegen sie auch integraler Bestandteil des Freiburger Konjunkturprogramms ist.

«Fast alle Dienstleistungen können mittlerweile digital oder aus der Ferne beansprucht werden», stellt Samuel Clerc, stellvertretender Direktor und Verantwortlicher Industrieprojekte der Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg, fest. Deshalb sieht das Freiburger Konjunkturprogramm auch eine Reihe von Digitalisierungsanreizen vor, darunter Schecks in Höhe von insgesamt 2,4 Millionen Franken für Digitalisierung und Automatisierung. Der stellvertretende Direktor weiss zu berichten, dass dieser Betrag bereits an rund 50 Unternehmen, die einen Antrag gestellt hatten, vergeben wurde. Diese Massnahme soll den Unternehmen ermöglichen, ihre diesbezüglichen Projekte abzuschliessen, damit sie nach der Krise wettbewerbsfähig sind. «Der Kanton Freiburg ist einer der wenigen, die solche Massnahmen ergriffen haben. Wir erachteten es nämlich als entscheidend, die Fähigkeit der Unternehmen zu erhalten, Forschung zu betreiben und innovative Projekte zu starten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht zu schwächen», betont Staatsrat und Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty.

Diese Schecks waren für alle Unternehmen im Kanton bestimmt. «Wir haben sie teils an Unternehmen vergeben, die planen einen Webshop einzurichten, teils an solche, die beabsichtigen, digitale Lösungen wie ERP-Systeme zu implementieren», erklärt Samuel Clerc und fügt an, die Unternehmensdigitalisierung sei je nach Branche unterschiedlich weit fortgeschritten: «Im Kanton besteht durchaus Potential, die Digitalisierung durch spezialisierte Einrichtungen im IT-Bereich oder in der Automatisierung weiter auszubauen, das ist eine grosse Stärke.» Er verweist ebenfalls auf das diesbezügliche Fachwissen der Universität und der Fachhochschulen.

Während die Massnahme zeitlich begrenzt war, werde die Digitalisierung bleiben. «Sie gehört unablässig gefördert», pflichtet der stellvertretende Direktor bei. «Die Aufnahme dieser Massnahme in das Konjunkturprogramm war berechtigt, da Unternehmen in Krisenzeiten dazu neigen, ihre Investitionen einzufrieren, obwohl sie für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich wären.»

Eine weitere Massnahme des Konjunkturprogramms betrifft die Forschung und Entwicklung. «Sie ist enger gefasst als die Digitalisierungsmassnahme, da sie Unternehmen vorbehalten ist, die täglich Forschung und Entwicklung betreiben, aber ihr Ziel ist dasselbe», erörtert Samuel Clerc. Er fügt an, bisher seien 36 Anträge eingereicht und fast 2 Millionen Franken – die Hälfte des für diese Massnahme vorgesehenen Betrags – ausgeschüttet worden.

Bereits bestehende Instrumente

Samuel Clerc erklärt, die Wirtschaftsförderung sehe weitere Instrumente zur Förderung der Digitalisierung vor, beispielsweise projekt- und unternehmensbezogene finanzielle Unterstützungsleistungen. «Die Zugangsbedingungen zu diesem Instrument sind streng, weil wir an das Gesetz über die Wirtschaftsförderung gebunden sind», merkt er an und zählt noch einige andere auf, beispielsweise die Bürgschaftsgenossenschaft Westschweiz, die erleichterten Zugang zu Bankkrediten gewährt, oder die Westschweizer Coachingplatform platinn, die Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Innovations- und Entwicklungsprojekte – von denen die Digitalisierung ein wesentlicher Bestandteil ist – unterstützt.

Der Kanton Freiburg steht voll und ganz hinter den Digitalisierungsanreizen. Das belegt allein schon die im Jahr 2020 vorgestellte Wirtschaftsförderungsstrategie. Sie ist auf Bioökonomie ausgerichtet, orientiert sich aber auch an der Industrie 4.0, einschliesslich Digitalisierung und Automatisierung. «Das ist notwendig, um die höheren Produktionskosten zu kompensieren und dadurch in der Schweiz oder sogar in Europa eine wettbewerbsfähige Industrie zu halten», betont Samuel Clerc.

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