SBFA, gemeinsam stark


Winter, Schneelandschaften, klirrende Kälte und laufende Nasen. Winter bedeutet aber auch Skilaufen und somit Seilbahnen, die in den Freiburger Voralpen jeweils schnellstmöglich öffnen. Der Kanton zählt gegenwärtig neun Skiorte. Ohne den Verband Seilbahnen Freiburger Alpen (SBFA) könnten es heute auch bloss noch zwei oder drei sein.

Gegründet wurde der Verband 1989 auf Initiative der Wintersportorte. «Der Zweck der Verbindung war sich bei den Volksvertretern Gehör zu verschaffen», erklärt der ehemalige Präsident Michel Losey. Der kantonal verankerte Verband SBFA bemüht sich um eine umfassende Vertretung der Seilbahnen. Das ist seine Stärke: die Fähigkeit, zu vereinen. «Unser Verband umfasst sämtliche Freiburger Wintersportorte und alle haben unterschiedliche Grössen, Strukturen und Tätigkeiten. Dank dieser Einheit sind wir innerhalb des Kantons stärker und wir können uns besser organisieren, um der Bevölkerung ein vielfältiges Angebot zu bieten», so die amtierende Präsidentin und Ständerätin Johanna Gapany.

Vor der Verbandsgründung musste jeder Fremdenverkehrsort seine Interessen gegenüber der Politik selber vertreten. «Als Vorbedingung für Kredite bestand der Staat auf einer kantonalen Vision», erläutert Michel Losey. Dank dem SBFA sprach der Grosse Rat 2008 einen Kredit von 26 Millionen Franken, wodurch über 55 Millionen in die Touristikinfrastrukturen der Freiburger Skiorte investiert wurden.

Diese Einheit ist Stärke und Herausforderung zugleich. «Wir müssen die Mitglieder ständig an den kantonalen Aspekt erinnern», betont Michel Losey. Einige im Verband besser vertretene Regionen hätten versucht, sich in den Vordergrund zu rücken. Laut Johanna Gapany und Michel Losey gewährleiste die Geschäftsführung durch den Freiburger Arbeitgeberverband (FAV), dass keine Region zu kurz komme. Dieses Gleichgewicht verleihe dem Verband Stärke gegen aussen, insbesondere im Umgang mit dem Schweizer Dachverband.

Eine Schlüsselrolle im Rahmen der Pandemie

SBFA bietet den Direktoren der Seilbahnen zahlreiche Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. «Jeder hat seine Stärken, seinen Charakter und eigene Ideen, die den Verband vorwärtsbringen und weiterentwickeln», betont Johanna Gapany. Ein wichtiger Aspekt – insbesondere in der gegenwärtigen Corona-Pandemie – betrifft die Umsetzung der Schutzmassnahmen. «Die Direktoren und ihre Mittarbeitenden haben die Schutzkonzepte in Rekordzeit angepasst und sind vor Ort, um sie den Gästen zu vermitteln», führt die Präsidentin aus.

Sie erwähnt ebenfalls den Dialog mit der Politik, insbesondere mit dem Staatsrat, sowie Seilbahnen Schweiz, um die Massnahmen bestmöglich vorwegzunehmen und die regionalen Besonderheiten zu berücksichtigen. In den langwierigen Gesprächen konnte der Verband stets auf die Unterstützung des für die Wirtschaft zuständigen Staatsrats Olivier Curty zählen. Die Präsidentin anerkennt, es sei ihm gelungen, all den unterschiedlichen Freiburger Stationen Gehör zu verschaffen: «Der Kanton muss einen gewissen Spielraum haben, um nationale Entscheidungen zu vermeiden, die einzig auf die grössten Wintersportorte zugeschnitten sind.» Johanna Gapany befürchtet, diese Saison werde für die Mitglieder des SBFA sehr unsicher.

Für die Bevölkerung brachte die Gründung des Verbandes Vorteile. «Dank dem SBFA sind die Stationen im ganzen Kanton verteilt und bieten dessen Einwohnern hochwertige Dienstleistungen in ihrer Nähe», erläutert Michel Losey. Der Verband hat zudem an Aktionen wie dem Magic Pass teilgenommen und schenkt seit bald zehn Jahren sämtlichen Schülern der 4H ein kantonsweites Jahresabonnement. «Eine tolle Aktion mit guten Rückmeldungen», stellt der ehemalige Präsident befriedigt fest.

Die vier Jahreszeiten

Künftig werden sich die Freiburger Seilbahnen zahlreichen Herausforderungen stellen müssen, darunter die Ausdehnung der Tätigkeit auf die vier Jahreszeiten, um Besucher ganzjährig begrüssen zu können. Klimawandel verpflichtet. «Das bedeutet für einige Skigebiete bedeutende Investitionen», erklärt die Präsidentin. Dies erfordere die Anpassungen bestehender sowie die Einrichtung neuer Infrastrukturen, beispielsweise für Mountainbiker oder Wanderer. Die Finanzierung sei das andere Hauptanliegen der Mitglieder. «Wir sind auf gute Saisons angewiesen, aber die gegenwärtige Krise könnte sich auf die Entwicklung einiger Stationen negativ auswirken», gibt Johanna Gapany zu bedenken.

50 Millionen

Der Beitrag der Freiburger Seilbahnen zum kantonalen BIP

200

So viele Arbeitsstellen bieten die Freiburger Seilbahnen an

Dates clés


1989
Année de fondation de l’association
2008
Le décret du Grand Conseil: Il a permis de faire un bond dans les investissements des stations de ski. Les élus ont accordé un crédit de 26 millions pour investir plus de 55 millions de francs dans le renouvellement des infrastructures touristiques des stations fribourgeoises.
2017
La création du Magic Pass : « C’était la réussite du siècle ! », s’exclame Michel Losey qui souligne que les Fribourgeois sont des adeptes de ce produit. Le Magic Pass a permis de booster les résultats des stations et d’offrir des prestations estivales.